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Weckruf zur Stärkung von KlimaInnovationen

EPICO fordert eine Beschleunigung und mehr Weitsichtigkeit beim Erneuerbaren-Ausbau und Wasserstoffhochlauf

Der Angriffskrieg Russlands in der Ukraine und seine Folgen sind eine Zäsur, auch für die deutsche Energiepolitik. Umso wichtiger ist die umfassende Beschleunigung von Klimainnovationen, um Klimaneutralität zu erreichen, Versorgungssicherheit zu gewährleisten, sowie nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit und bezahlbare Energiepreise sicherzustellen.

Die Bundesregierung stellt mit dem geplanten Osterpaket die Weichen für die künftige Entwicklung eines klimaneutralen Strommarktes in Deutschland. Die Vorlagen für die angestrebte Novelle des EEG, die Novelle des Wind-auf-See-Gesetzes und das EEG-Entlastungsgesetz sind richtige Vorstöße zur richtigen Zeit, welche wir als EPICO grundsätzlich begrüßen.

Allerdings bedarf es eines Dauersprint beim Ausbau der Erneuerbaren Energien, um das neu definierte Ziel eines klimaneutralen Stromsystems ab 2035 zu erreichen!
so Dr. Bernd Weber, Geschäftsführer und Gründer von EPICO KlimmaInnovation

Wichtig dabei ist, Stolpersteine bei Energieerzeugungs- und Infrastrukturprojekte dringend aus dem Weg zu schaffen und erforderliche Schritte konsequent einzuleiten zwecks beschleunigter Planung, Genehmigung und Umsetzung des gewünschten Ausbaus.

Neben einer kurzfristigen Anpassung an hohe Strompreise sollte ein zusätzliches Kernkriterium für die EEG-Weiterentwicklung der flexible Übergang zu einem sich selbst tragenden Markt für wettbewerbsfähige Erneuerbare ohne staatliche Förderung sein.

Eine neue staatliche Förderung mit Differenzverträgen (CFDs), über eine Zeitspanne von 20 Jahren ohne Ausstiegsoption jetzt festzuschreiben, sehen wir kritisch.
Dr. Weber

Sowohl mit Blick auf die neu geforderte Zielmarke eines klimaneutralen Stromsystems bis 2035, als auch auf die im Koalitionsvertrag verankerte Überführung des Erneuerbaren-Ausbaus in den Markt kann dieser Schritt kaum als weitsichtige Lösung gelten.

Die Erreichung der Klimaziele 2030 und die Reduktion der Erdgasabhängigkeit im Industriebereich hängt maßgeblich von einem beschleunigten Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft ab. Um Investitionen in die Wasserstoffwirtschaft anzureizen und Risiken abzufedern, sind zeitlich und klar begrenzte Klimaschutzverträge (CCfD) vonnöten.
fügt Dr. Weber hinzu

Wichtig dabei ist, dieses notwendige, temporäre Instrument für den Hochlauf schnellstmöglich einzuführen und bei der Ausgestaltung Pfadabhängigkeiten zu vermeiden, Innovationsanreize aufrecht zu erhalten und die Planungssicherheit für Unternehmen, Investoren und den öffentlichen Haushalt sicherzustellen.

Die Erneuerbaren Energieerzeugungspotentiale sind auch langfristig nicht groß genug, um den Energiebedarf des Industriestandortes Deutschland komplett zu decken. Wir werden auch bei einem Übergang von Erdgas zu grünem Wasserstoff einen Großteil unseres Wasserstoffbedarfs diversifiziert importieren müssen. Daher sollte beim geplanten Bau von LNG-Terminals in Brunsbüttel, Stade oder Wilhelmshaven zur Diversifizierung von Erdgasimporten von Anfang an die zukünftige Nutzung für Wasserstoffimporte als Eckpfeiler der Wasserstoffstrategie berücksichtigt werden.

Pressekontakt: Nassos Anastasilakis
E-Mail: nassos.anastasilakis@epico.org

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