Im Rahmen des Europäischen Green Deals hat sich die EU das Ziel gesetzt, ihre Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55 % zu reduzieren und bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich die EU auf den Einsatz erneuerbarer Energiequellen und die Elektrifizierung energieintensiver Sektoren konzentriert. Dieser Ansatz steht zwar nach wie vor im Mittelpunkt der EU-Klimastrategie, doch wird dies allein nicht ausreichen, um bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen. Der russische Krieg gegen die Ukraine und die daraus resultierende Reduktion der russischen Gasimporte haben auch deutlich gemacht, dass die EU ihren Energiemix weiter differenzieren muss.
Wasserstoff ist daher zu einem wichtigen Teil des Puzzles geworden, dass Europa helfen soll, seine Klimaziele zu erreichen. Allerdings wird die EU mittel- bis langfristig nicht in der Lage sein, einen wesentlichen Teil des von ihr benötigten grünen Wasserstoffs im eigenen Land zu produzieren. In ihrem kürzlich verabschiedeten REPowerEU-Plan schätzt die Europäische Kommission den Importbedarf an grünem Wasserstoff bis 2030 auf 10 Millionen Tonnen.
In Zusammenarbeit mit dem Europabüro der Konrad-Adenauer-Stiftung veranstaltete EPICO KlimaInnovation eine Hybridveranstaltung zum Thema EU-Wasserstoffimporte. Zu Beginn der Diskussion erläuterte Dr. Tudor Constaninescu, Hydrogen Principal Advisor to the Director General for Energy, DG ENER, die aktuelle Politik und die Maßnahmen der Europäischen Union zum Thema Wasserstoff. Er betonte die Bedeutung der Entwicklung der Infrastruktur parallel zu internationalen Partnerschaften, Vorschriften und der heimischen Produktion. Camille Maury, Senior Policy Officer des WWF Europe, wies auf die sozialen und ökologischen Herausforderungen wie Wasserknappheit und Energiearmut hin, die mit Wasserstoffimporten einhergehen und die sich möglicherweise negativ auf die Exportländer auswirken. Sam Williams, EU Policy Specialist Energy and Climate bei EPICO, erläuterte die Ergebnisse des jüngsten EPICO-Berichts "Design Options for a European Hydrogen Bank". Er bewertete Marktmechanismen, zweiseitige Auktionen, angebots- oder nachfrageseitige Auktionen und Ausfallgarantien und betonte, wie wichtig es sei, einen dauerhaften und nachhaltigen Markt zu schaffen.
Die Diskussionsteilnehmer waren sich einig, dass ein robustes Infrastrukturnetz entwickelt werden muss, das auf einer nachhaltigen und gerechten Grundlage aufgebaut ist, die die lokale Eigenverantwortung von Wasserstoffexporteuren aus Drittländern sicherstellt und den Schutz von Landnutzung und Wasser gewährleistet.
Panelisten
Hier können Sie sich die Aufzeichnung der Podiumsdiskussion ansehen (auf Englisch).
Laden Sie hier den neuesten Bericht von EPICO, GuideHouse und KAS herunter: "Design Options for a European Hydrogen Bank".