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MLI-EPICO-Papier: Kanada und die Energiewende

Am 23. August 2022 unterzeichneten der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz und der kanadische Premierminister Justin Trudeau eine gemeinsame Absichtserklärung zur Gründung einer deutsch-kanadischen Wasserstoff-Allianz. Die gemeinsame Erklärung stellt einen neuen Meilenstein in den Bemühungen dar, H2 als mittelfristige Lösung für den Energiebedarf Deutschlands zu etablieren, da das Land die Energiewende vorantreibt, und ist eine große Chance für beide Länder sowie für den Rest der Welt, einen grenzüberschreitenden H2-Ausbau ernsthaft in Gang zu setzen.

Der wichtigste Faktor sind die günstigen Bedingungen für eine kosteneffiziente H2-Produktion. Auch wenn es immer unwahrscheinlicher wird, dass Kanada verflüssigtes Erdgas (LNG) an den Kontinent liefern wird, gibt es auf beiden Seiten Zeit und politische Unterstützung für die Entwicklung von H2-Exporten.

In Deutschland haben das Ziel für 2045 (das ursprünglich auf ausreichend Erdgas basierte) und der Krieg in der Ukraine dazu geführt, dass der Übergang beschleunigt werden musste.

  • Die von der deutschen Regierung bis 2030 geplanten 10 GW inländischer Elektrolysekapazitäten werden nicht ausreichen, um den prognostizierten Wasserstoffbedarf von 90-110 TWh bzw. 2700- 3300 Mt zu decken.
  • Der größte Teil des bis 2030 erwarteten Bedarfs wird daher durch Importe gedeckt werden müssen. Deshalb hat Deutschland ein vitales Interesse daran, neue Energiepartnerschaften aufzubauen und bestehende zu vertiefen.
  • Diese Partnerschaften müssen in eine förderliche Wasserstoff-Importstrategie eingebettet sein, die Instrumente zur kurzfristigen Aktivierung des Markthochlaufs für Importe von Wasserstoff und seinen Derivaten nach Deutschland und Europa umfasst.

Unsere Schlussfolgerungen sind:

  • Deutschland und die EU müssen sich darüber im Klaren sein, dass wir den größten Teil unseres H2-Bedarfs werden importieren müssen
  • Eine umfassende H2-Importstrategie ist der Schlüssel
  • Es muss entschieden werden, welche Rolle blaues H2 in der Aufbauphase spielen soll
  • Importgarantien von deutscher Seite sind ein wichtiges Instrument im globalen Wettbewerb um knappes H2

Auf Seiten der EU sind regulatorische Hürden hinderlich, wie z.B. eine unpragmatische Farbcodierung und das Fehlen einer durchdachten Strategie.

Dieses Papier wurde von EPICO zusammen mit dem Macdonald-Laurier Institut mit Unterstützung der Konrad-Adenauer-Stiftung Kanada erstellt. Das Papier ist hier auf Englisch verfügbar.

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