Im Rahmen des Europäischen Green Deals hat sich die EU das Ziel gesetzt, ihre Treibhausgasemissionen (THG) bis 2030 um mindestens 55 % zu reduzieren und bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen. Die Erreichung dieser Ziele stellt eine enorme Herausforderung für die Europäer dar, die ein noch nie dagewesenes Maß an Investitionen in die Entwicklung sauberer Technologien tätigen und die Art und Weise, wie sie Energie erzeugen und verbrauchen, grundlegend ändern müssen.
In den vergangenen Jahrzehnten hat sich die EU auf den Einsatz erneuerbarer Energiequellen und die Elektrifizierung der energieverbrauchenden Sektoren konzentriert. Obwohl diese Maßnahmen nach wie vor im Mittelpunkt der EU-Klimastrategie stehen, ist inzwischen klar, dass sie allein nicht ausreichen werden, um bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen. Erstens sind einige Wirtschaftssektoren einfach nicht in der Lage, sich auf erneuerbare Stromquellen zu stützen, und zweitens wirft das Erreichen eines sehr hohen Elektrifizierungsgrades der Wirtschaft ernsthafte Probleme in Bezug auf die Kosten, die Integrität des Stromnetzes und die Verfügbarkeit von Primär- und Bodenressourcen auf.
Die EU konzentriert sich nun auf sauberen Wasserstoff als Schlüsselelement ihrer Klimastrategie, um die Lücke zwischen der teilweisen Elektrifizierung der Wirtschaft und ihrer vollständigen Dekarbonisierung zu schließen. Sauberer Wasserstoff würde die Dekarbonisierung vieler Industriesektoren ermöglichen, indem er den derzeit verwendeten grauen Wasserstoff ersetzt oder fossile Brennstoffe in Industrien, die aus wirtschaftlichen oder technischen Gründen ihre Produktionsprozesse nicht elektrifizieren können. Sauberer Wasserstoff und saubere wasserstoffbasierte Kraftstoffe können zur Dekarbonisierung des Verkehrssektors beitragen, indem sie Kraftstoffe auf Erdölbasis ersetzen. Dies wäre besonders wichtig für den Schwerlastverkehr, die Luftfahrt und die Schifffahrt, wo eine Elektrifizierung nicht in Frage kommt.
Gemäß den jüngsten REPowerEU-Zielen für Wasserstoff schätzt die Europäische Kommission den Bedarf an Importen von 10 Millionen Tonnen erneuerbaren Wasserstoffs bis 2030. Während der State of the Union kündigte die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, die Schaffung einer Europäischen Wasserstoffbank an, die bis Mai 2023 eingerichtet werden soll. Es gibt jedoch noch keine umfassende Analyse, wie eine solche Importstrategie in Gang gesetzt werden könnte. Dieses Thema ist eines der drängendsten und die entscheidende Frage ist, wie dieses ehrgeizige Ziel in dem sehr ehrgeizigen Zeitrahmen erfolgreich umgesetzt werden kann.
In diesem Zusammenhang veranstaltete EPICO KlimaInnovation am Montag, den 13. Februar 2023, im Residence Palace in Brüssel eine Podiumsdiskussion zum Thema "Eine europäische Importstrategie für grünen Wasserstoff - Was ist zu tun?".
Panelisten
- Laden Sie die Präsentation von Frau Ruta Baltause, Decarbonisation and Sustainability of Energy Sources, DG ENER.C.2, European Commission, herunter.
- Laden Sie die Präsentation von Herrn Piotr Kuś, Secretary-General of ENTSO-G, herunter.
- Laden Sie die Präsentation von Herrn Timo Bollerhey, Managing Director at H2Global, herunter.
- Laden Sie hier den EPICO-Bericht über Gestaltungsoptionen für eine europäische Wasserstoffbank herunter (Englisch).